In der Ledergerbung werden weltweit drei verschiedene Verfahren angewandt:
a) Chromgerbung
b) Synthetische Gerbung
c) Vegetabile Gerbung
Die mit ca. 85-90% am weitesten verbreitete Gerbmethode ist die Chromgerbung. Dieses Gerbverfahren wurde um 1900 erstmalig industriell eingesetzt und hat die bis dahin verbreitete Vegetabilgerbung verdrängt.
Chrom gehört zur Gruppe der Metalle und kommt im Boden vor, so wie Eisen oder andere Metalle auch. Der menschliche Körper benötigt Chrom III in kleinen Spuren, welches wir beispielsweise durch Hefe, Kartoffeln, Käse, Brot oder Früchte aufnehmen. Für die Ledergerbung wird genau dieses Chrom III verwendet, um Tierhäute haltbar zu machen. Es ist weder giftig noch gefährlich. In der medialen Darstellung wird es jedoch häufig mit dem cancerogenen Chrom VI gleichgestellt, was fachlich falsch ist. Chrom VI kann nicht gerben und ist in Deutschland und der EU verboten.
In terracare Ledern kommt kein Chrom VI vor, denn unsere Gerber wissen, die Entstehung von Chrom VI zu unterbinden. Dieses Wissen besteht bei uns im Unternehmen schon seit Jahrzehnten. Neben dem fehlenden Bewusstsein und mangelndem Know-How in verschiedenen Erdteilen ist die Vermeidung aber oft auch eine Kostenfrage. Leider ist Chrom VI nicht überall auf der Welt verboten. Ein Grund mehr, beim Ledereinkauf auf den Ursprung zu achten.
Tiere werden von Menschen seit jeher als Nutztiere gehalten. Die Nutztierhaltung ist für uns so lange vertretbar, wie der respektvolle Umgang mit Lebewesen gewährleistet ist, mindestens so, wie es in deutschen Gesetzen verankert ist. Ziel muss es sein, Tiere artgerecht zu halten. Ihre Schlachtung darf nur unter strengen Vorgaben und unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften umgesetzt werden.
Unter dieser Voraussetzung akzeptieren wir die Schlachtung zur Gewinnung von Fleisch. Aus Respekt vor dem geschlachteten Tier sollte nach der Schlachtung alles verwertet werden, so wie es seit Urzeiten gemacht wird.
Teil der anfallenden Nebenprodukte neben dem Fleisch ist die Haut, die dem Gerber als Rohstoff dient. Schächten und andere Schlachtformen, die leider weltweit immer noch sehr stark verbreitet sind, lehnen wir grundsätzlich ab.
Seit einigen Jahren werden auf dem Markt verschiedene Produkte angeboten, die zwar den Begriff „Leder“ im Namen tragen, aber mit Leder fachlich nichts gemein haben, wie z.B. Apfelleder.
Leder, per Definition, ist eine durch Gerbung haltbar gemachte tierische Haut. Lederersatzprodukte basieren nicht auf diesem Ursprung. Die Bezeichnung veganes Leder führt daher eher zu einer Verwirrung des Konsumenten, wird jedoch leider immer noch unter diesem Namen vermarktet.
Bei den meisten Lederersatzprodukten handelt es sich um eine Verbindung von geringeren Anteilen Pflanzenfasern (Apfel, Ananas) und Bindemitteln, die auf einem Trägersubstrat aufgetragen werden oder mit anderen Fasern (Baumwolle) verbunden werden. Der Oberflächenabschluss wird meistens mit Polyurethan (Kunststoff) umgesetzt. Aufgrund der technischen Möglichkeiten besteht schon sehr lange die Option Alternativmaterialien zu Leder, z.B. bei der Schuhherstellung, einzusetzen. Relativ neu ist eine Untermischung von Pflanzenfasern, um das produzierte Substrat anschließend als vegan oder besonders ökologisch zu vermarkten.
Ökologisch besser sind die Lederersatzstoffe nicht. Im Gegensatz zu Leder basieren nur sehr geringe Anteile der Lederersatzmaterialien auf nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen. Die Haltbarkeit der fast immer im wesentlichen Rohöl-basierten Lederersatzstoffe ist geringer im Vergleich zu Leder. Die positiven Trageeigenschaften, die Wertigkeit, Schönheit und ökologische Sinnhaftigkeit von Leder sind bis heute nicht zu imitieren.